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- Jeden Tag einen Schritt weiter - Teil 2 -

  • Autorenbild:  [ Drahtseiltaenzerin ♥ ]
    [ Drahtseiltaenzerin ♥ ]
  • 3. Mai 2018
  • 2 Min. Lesezeit

16:30 Uhr


Ich hatte gerade die kleine fertig gefüttert und warf einen Blick auf die Uhr. Ich musste uns fertig machen und dann los, also zog ich mich und Kaydie an, verfrachtete sie in ihre "Babycorvette" (Buggy) und verließ die Wohnung. Eigentlich ging es mir heute ziemlich gut, auch wenn ich immer eine gewisse Grundspannung in mir trage, wenn es darum geht alleine das Haus zu verlassen. Da Kaydie aber seit gestern Abend fiebert, heute teilweise an den 40° kratzte und ich sie unter ständiger Beobachtung hielt, war ich deutlich angespannter als geplant, als ich mich auf die Socken machte.


Man sieht mir meine Anspannung regelrecht an.



Den Weg zur Apotheke schaffte ich ohne Panikattacke, aber die innere Anspannung machte es auch nicht gerade zu einem Spaziergang. Ich kramte meinen Abholschein heraus und nahm meine Medikamente entgegen.

Und da war er wieder: der Gedanke, ob die obligatorische Küchenrolle nicht doch noch bis morgen reicht und ich einfach ohne Klopapier und ohne Umwege nach Hause gehe.


Eigentlich schon etwas seltsam, das sogar Klopapier einen Menschen an seine Grenzen bringen kann.


Ich entschied mich aber gegen den feigen Schachzug meiner Angst und ging ins Kaufland. Ich spürte wie mich die Angst überrollte, wie eine Welle - oder viel mehr wie ein Panzer. Doch statt mich wie gewohnt davon abzulenken, ließ ich es zu.

Ich ertrug die sich abwechselnden Kälteschauer und Hitzewallungen, ich nahm jedes einzelne Pochen meines rasenden Herzens intensiv wahr. Und nach 5 Minuten spürte ich wie es langsam besser wurde und alles von mir abfiel. Ich muss wie ein Trottel ausgesehen haben, wie ich da mitten im Kaufland stehen blieb und vor Erleichterung und Stolz blöd grinste, aber das war mir egal.




Ich atmete kurz durch, kaufte das Klopapier und ging - ein weiteres Mal - gestärkt aus dieser Situation heraus und wieder nach Hause. Für heute hab ich es geschafft und ich bin immer wieder überwältigt wie schön das Gefühl ist, seine Angst überwunden zu haben. Und das Beste daran ist: dieses Gefühl ist so viel stärker als die Angst.

 
 
 

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